Anlagenbeschreibung "Bahnhof Bexbach" 

Der Bexbacher Bahnhof, der älteste Bahnhof des Saarlandes, ist das Thema für die Clubanlage der Modellbahnfreunde Bexbach e.V. Der Originalgleisplan aus dem Jahre 1952 bildete die Grundlage zum Bau. In diesen Jahren waren die Gleisanlagen der „Kohlenwäsche“ noch voll vorhanden und in „Betrieb“.  

Anlagenplanung
Für die zu planende Anlage galt es, eine Spurweite zu finden, die es ermöglicht, die gesamte Gleisanlage des Bexbacher Bahnhofs und der „Kohlenwäsche“ zu gestalten. Wir entschlossen uns für die Spur N. In unseren Clubräumen stand eine Anlagenfläche von 5.10 m x 3.00 m zur Verfügung. Für die Mitglieder galt es als unumstößliche Tatsache, dass die Bahnanlagen von Bexbach den tatsächlichen Gleisanlagen entsprechen müssen. Aus Platzgründen mussten allerdings die Gleise etwas gekürzt werden. Baubeginn war Frühjahr 1988.   

 Gleisplan
Die Gleisanlage des „Bahnhofs Bexbach“ wurden von km 8.0 von Neunkirchen kommend bis zu km 4.0, dem Haltepunkt Altstadt umgesetzt. Die Gleisanlagen des Bahnhofs bestehen aus drei Durchfahrtsgleisen und einer fünfgleisigen Abstellgruppe, auf der Güterzüge zusammengestellt werden. Der Güterbereich weist zwei durchgehende Gleise auf und ein Ladegleis für den Güterbahnhof. Dazu kommt eine komplette Gleisanlage für die „Kohlenwäsche“. Diese Gleise gehören zur Bexbacher Grube und werden durch ein Anschlussgleis bedient. Der Bereich der Gleisanlagen des Bahnhofs und der „Kohlenwäsche“ haben eine Länge von vier Metern und eine Breite von nahezu einem Meter. Von rechts (Richtung Neunkirchen) kommen die Züge aus einem siebengleisigen Abstellbahnhof, der eine einheitliche Gleislänge von 2,20 Meter aufweist. Da die Bundesbahn im Rahmen von Rationalisierungsmaßnahmen laufend Gleise abbaut, wird auf der Anlage noch manches Gleis vorgehalten, das aber zwischenzeitlich nicht mehr existent ist. Ebenso sind die Gleisanlagen der „Kohlenwäsche“ Ende der Fünfziger Jahre abgebaut worden. Links des Bahnhofs verlässt die Bahn den Bahnhofsbereich durch eine Schlucht und schlängelt sich anschließend durch eine herrliche Landschaft zum Haltepunkt Altstadt, dem Endpunkt unserer Anlage. Nach dem Haltepunkt Altstadt wurde eine Kehrschleife installiert mit einer Gleisharfe, auf der die Züge aufgegleist werden. Es wurden insgesamt 45 Weichen und 4 DKW`s eingebaut sowie 90 Meter Gleis verlegt. Das Gleismaterial stammt von Roco. Die Weichen werden mit Roco HO-Unterflurantrieben gestellt.  

Anlagensteuerung
Die Anlage wird komplett von einem Stellpult aus bedient, das in Eigenbau erstellt wurde. Die Steuerung des Bahnhofs (der Durchfahrtsgleise) kann sowohl manuell als auch automatisch geschaltet werden. Der Schattenbahnhof wird vollautomatisch mit der Lauer-Schattenbahnhofsteuerung geschaltet. Zudem wird der Schattenbahnhof über Monitor durch eine Videokamera überwacht. Die „Strecke“ wird durch „Lauer Blockstellensteuerung“ geschaltet, wobei die Durchfahrtsgleise des Bahnhofs mit erfasst werden können. Die Gleisanlagen der Abstellgruppe werden gesondert durch ein „Eigenbau-Fahrpult“ gesteuert. Mit einem solchen zweiten Fahrpult werden die Gleisanlagen der Kohlenwäsche bedient. Dadurch können im Bahnhofsbereich drei verschiedenartige Rangiervorgänge gleichzeitig durchgeführt werden. Auf der Strecke können bis zu 12 Zügen verkehren, wobei sich die Gesamtlänge eines Zuges an der Länge der Schattenbahnhofsgleise orientiert.   

Bau und Gestaltung

Die Anlage wurde in „eigener Modulbauweise“ erstellt; und zwar in Rahmen- und Plattenbauweise. Styroporplatten halfen bei der Landschaftsgestaltung, diese wiederum wurden mit Gipsbinden überzogen und mit Gips - Abtönfarbegemisch behandelt. Die Gebäude des Bahnhofs, der Güterabfertigung und der Kohlenwäsche entstanden in Eigenbau und mussten mit viel Mühe „gebastelt“ werden. Die Gleise wurden gealtert und nach eigener Methode eingeschottert. Bei der Landschaftsgestaltung wurde auf Produkte aller Firmen zurückgegriffen, aber auch natürliche Materialien wie Moos, Sand, Mutterboden usw. verwendet.   

Prämierung
Die Anlage wurde 1992 auf der 10. internationalen Modellbahnausstellung in Köln mit dem Ersten Preis des Bundesverbandes Deutscher Eisenbahn Freunde (BDEF) und dem Dritten Preis der Köln Messe ausgezeichnet. Ebenso waren die Modellbahnfreunde Bexbach e.V. mit dieser Anlage 1993 auf der 11. Internationalen Modellbahnausstellung in Stuttgart, 1994 auf der 4. Internationalen Modellbaumesse (MOBAUTECH) in St. Gallen, 1995 auf der 17. Intermodellbau in Dortmund, 1998 auf der Faszination Modellbau in Sinsheim und auf der int. Modelleisenbahnausstellung in Köln vertreten.

Zurzeit wird die Anlage überholt und im Kulturbahnhof in Bexbach für die Öffentlichkeit ausgestellt.